MUSEEN IM NIKOLAIVIERTEL BERLIN

MUSEEN IM NIKOLAIVIERTEL BERLIN

Nikolaikirche Berlin

Die Vielfalt in der Berliner Museumslandschaft ist groß. Und auch in Berlins Mitte rund um die imposante Nikolaikirche gibt es 5 spannende Museen zu entdecken. Das ehemalige Gotteshaus bietet seinen Besuchern heute einen spannenden Einblick in die Stadtgeschichte Berlins. Außerdem informiert es über das historische Nikolaiviertel und seine Bauten. Inzwischen unter Denkmalschutz gestellt, gehört das Viertel zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt.

1. NIKOLAIKIRCHE

Einst mittelalterlicher Kirchenbau, heute Museum. Mit der markanten Doppelspitze ist die Nikolaikirche das Herz des Viertels. Und zugleich untrennbar mit der Gründung der Spreemetropole verbunden. Es ist das älteste Kirchenbauwerk der Stadt Berlin. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg musste die Kirche St. Nikolai erst wiederaufgebaut werden. Sie war bis auf ihre Außenmauern komplett zerstört.

Seit 1987 gibt es eine Dauerausstellung zur Geschichte der Kirche und des Nikolaiviertels im Gebäude. Im Untergeschoss seht ihr übrigens die ältesten heute noch erhaltenen Räume Berlins. Und für Freunde von Orgelmusik wird es immer freitags spannend: beim wöchentlichen Orgelspiel. Die „Nikolai-Musik am Freitag“ beginnt um 17 Uhr, 30 Minuten dauert das Konzertvergnügen.

Spannend ist ein Besuch auch für alle mit knappem Zeitbudget. Denn wer sich nicht jedes Haus und Museum in der Stadtmitte einzeln anschauen kann, bekommt in der Kirchenausstellung viele Einblicke geboten. Ihr könnt sogar virtuell durch das Viertel schweben und erfahrt im Video Informationen zu den einzelnen Bauten. Ich kann euch einen Besuch der einstigen Stadtkirche also sehr empfehlen.

2. KNOBLACHHAUS

Das Knoblauchhaus ist das letzte in Berlins Mitte enthaltene Bürgerhaus des 18. Jahrhunderts. Der Barockbau von 1760 vermittelt mit seinen wertvollen Möbeln einen spannenden Einblick in die großbürgerliche Welt von einst. Der Eintritt ist frei.

Ihr erlebt nicht nur eine kleine Zeitreise, sondern betretet ein wirklich seltenes Originalbauwerk. Davon stehen im Nikolaiviertel nur noch wenige. Auch wenn der Charme des alten Berlins rund um die Nikolaikirche lebendig wird, er ist leider Fake. „Berlins ältestes Wohngebiet“ besteht zum großen Teil aus Bauten der Nachkriegszeit.

Bombenangriffe zerstören 1944 das Viertel und hinterließen ausgebrannte Ruinen. Bis 1981. Erst zum 750. Stadtjubiläum entstand aus der brachliegenden Trümmerlandschaft die fantastische Illusion von Alt-Berlin. Mehr dazu findet ihr übrigens im Artikel Das Nikolaiviertel – im Herzen von Berlin.

Museum Knoblauchhaus Nikolaiviertel

3. EPHRAIM-PALAIS

Das Ephraim-Palais begeistert mit einer spannenden Architektur wie auch Historie. Mehr noch: wechselnde Ausstellungen im Inneren stellen die Berliner Geschichte und Kultur vor.

Dazu seht ihr ein Meisterwerk der Berliner Palais-Architektur aus dem 18. Jahrhundert. Besonders imposant ist die geschwungene Rokkokofassade. Sie unterbrach schon damals die mittelalterliche Architektur im Nikolaiviertel. Im Volksmund wurde sie als “schönste Ecke Berlins” bezeichnet! Veitel Heine Ephraim – Hofjuwelier und Finanzier Friedrich des Großen – ließ sich 1766 am Mühlendamm seinen repräsentativen Wohnsitz bauen. Mit vergoldetem Balkongitter. Zusammen mit dem restlichen Gebäude wurde es 1935 abgetragen. Der Grund: die Erweiterung des Mühlendamms.

Anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins wurde das Haus dann – um 12 Meter versetzt – an seinem heutigen Standort wiederaufgebaut. Unter Verwendung von Originalteilen der Fassade. Sie waren in West-Berlin gelagert und überstanden dort unbeschadet den Zweiten Weltkrieg. Im Tausch gegen andere Kulturgüter kamen sie wieder nach Ost-Berlin. Zurück in die alte Heimat.

Ephraim-Palais im Berliner Nikolaiviertel

4. ZILLE MUSEUM

Heinrich Zille – Zeichner, Grafiker und Fotograf – war für seinen sozialkritischen Blick und Berliner Sprachwitz bekannt. Und dafür das Milieu der „kleinen Leute“ zu zeigen. Genau deshalb wurde er Ehrenbürger der Stadt und zählt zu den populärsten Künstlern Berlins.

Im Museum erfahrt ihr mehr über den „Pinselheinrich“, wie er von Zeitgenossen mal liebevoll, mal verächtlich genannt wurde. Drei Jahrzehnte lang beobachtete Heinrich Zille (1859 – 1929) mit seinem scharfen Verstand Berlins Hinterhöfe, Bordelle und Arbeiterkaschemmen. Und zeigte gnadenlos das schnell wachsende Proletariat.

Der Berliner Jargon von einst mag sich verändert haben, doch noch immer ist seine Sicht auf das „Milljöh“ nah dran am Zeitgeschehen. Und so erhellen und unterhalten seine Werke nach wie vor. Heinrich Zille und das ihm gewidmete Museum zeigt eindrucksvoll, informativ und humorvoll wie wir Deutschen zu dem wurden, was wir heute sind.

 5. HANF MUSEUM

Auf knapp 300 Quadratmetern wird im Hanf Museum – dem einzigen in Deutschland – die Gattung Cannabis recht intensiv beleuchtet. Doch nicht die Bedeutung als Rauschmittel steht hier im Vordergrund. Leider – mag so mancher jetzt vielleicht denken. Vielmehr informiert die Ausstellung über die zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten der Kulturpflanze. Die immerhin stolze 10.000 Jahre alt ist.


WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN:

Nikolaiviertel I Nikolaikirchplatz, 10178  Berlin I Informationen zum Viertel beim offiziellen Hauptstadtportal www.berlin.de

Museen im Nikolaiviertel (Nikolaikirche, Knoblachhaus & Ephraim-Palais) I Öffnungszeiten, Anfahrt und Preise unter www.stadtmuseum.de

Zille Museum I Propststraße 11, 10178 Berlin I www.zillemuseum-berlin.de

Hanf Museum I Mühlendamm 5, 10178 BerlinI www.hanfmuseum.de

 

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