Köpenicker Altstadt im Weihnachtsglanz

Köpenicker Altstadt im Weihnachtsglanz

An diesem Adventswochenende ist es wieder soweit. Von Freitag bis Sonntag erstrahlt Köpenick in weihnachtlichem Glanz. Und die Altstadt – ohnehin eine Insel an der Dahme und Spree zusammenfließen – verwandelt sich zur „Weihnachtsinsel“. So heißt übrigens auch das diesjährige Motto des Weihnachtsmarktes. Und der findet auf dem Schlossplatz rund um die kleinste Brauerei Deutschlands und vorm barocken Wasserschloss auf der Schlossinsel statt. Der Eintritt ist frei.

DIE SCHAUPLÄTZE

Das Köpenicker Schloss ist – wie ich finde – eine ganz außergewöhnliche und bezaubernde Kulisse, vor allem in der Vorweihnachtszeit.

Seit einigen Jahren schon verwandelt sich der Platz direkt vor dem Schloss in eine romantische Weihnachtswelt, mit kleinen Ständen, teils regionalen Besonderheiten und großer Weihnachtsbühne mit vielen Künstlern. Dieser heißt aber nicht Schlossplatz, sondern Schlossinsel. Und genau hier gibt es den Köpenicker Weihnachtsmarkt mit dem wohlklingenden Namen Köpenick, die Weihnachtsinsel.

Mein musikalisches Highlight dort war in der Vergangenheit das Konzert vom Schlossbalkon. Die Tradition des abendlichen Turmblasens soll es auch in diesem Jahr wieder geben. Also werft einen Blick ins Programm, Hinweise und Links findet ihr am Ende des Artikels.

Den Markt auf der Schlossinsel mag ich persönlich lieber als den doch etwas lauteren und trubeligen Markt auf dem Schlossplatz. Aber die Entfernungen sind in der Köpenicker Altstadt wirklich ganz kurz. Und schnell ist die Straße zwischen beiden Schauplätzen – vom Schlossplatz hin zur Schlossinsel – überquert. Und vorm Barockschloss, im Schlossinnenhof, erwartet die Besucher Historisches.

DIE SCHLOSSKIRCHE

Besinnliche Stimmung kommt beispielsweise beim weihnachtlichen Orgelkonzert in der historischen Schlosskirche auf. Das findet am Samstag und Sonntag jeweils um 17 Uhr statt. Die Kirche öffnet dafür extra ihre sonst verschlossenen Türen.

Sie ist nämlich nur zu sehr wenigen Gelegenheiten im Jahr öffentlich zugänglich. Ein Blick hinein aber lohnt definitiv!

HÜTTENZAUBER

Unweit vom Schloss und dem Schlossplatz gibt es vor dem Local „Mutter Lustig“ einen dritten Markt, den Hüttenzauber Weihnachtsmarkt. Mit – wie es der Name vermuten lässt – vielen kleine Hütten, beispielsweise auch vom Tradiotionsfußballverein Union. Wer eine Stadionsbratwurst probieren möchte, geht zur Hütte mit der Aufschrift „Alte Försterei“. Im letzten Jahr war ich allerdings von Wildem sehr begeistert, ob als Bratwurst oder als Pulled Pork beziehungsweise Pulled Deer im Fladen. Zusammen mit Preiselbeersenf und Rotkraut waren Wildschwein und Hirsch unglaublich lecker.

Und auch musikalisch wird am Dahmeufer einiges geboten. Ob Mini-Disco oder Livemusik.

FRAUENTOG

Beim Hüttenzauber habt ihr übrigens einen tollen Blick vom Steg auf die Hütten am Ufer und natürlich umgedreht aufs Wasser. Ihr erblickt beziehungsweise befindet euch dann direkt am Frauentog.

Und nein, hier fehlt kein „r“ im Wort. Der Sage nach haben die Fischerfrauen im Dreißigjährigen Krieg hier im flachen Gewässer die Netze ausgeworfen. Nachdem ihre Männer sich weigerten dort zu fischen. Es herrschte Hungersnot und die Netze der ansässigen Fischerfamilien blieben in Dahme und Spree leider leer. Zwischen Fischerkiez und Schlossinsel aber machten die Frauen reichen Fang. Und daher der heutige Name, denn „Frauentog“ heißt „Frauenzug“.

ALTER FISCHERKIETZ

Wer übrigens Köpenick besucht, sollte neben der Altstadt auch einen Abstecher in die Kietz-Straße machen. Kaum einen Steinwurf von der Altstadt entfernt, taucht man plötzlich in eine andere Welt ein. Mit kleinen idyllischen Fischerhäusern, die Jahrhunderte alt sind. Und sich auch heute noch oft in Familienbesitz befinden. Beim Spaziergang durch den Kietz erlebt man ein einzigartiges Flair.

FEURIGE STIMMUNG

Doch zurück zum Hüttenzauber. Auch dieser kleine Weihnachtsmarkt besticht mit besonderem Ambiente.

Eine Kaminhütte und zahlreiche Feuertonnen sorgen für eine kuschelige Atmosphäre. Dazu laufen Weihnachtsengel auf Stelzen an den Besuchern vorbei und sind ein beliebtes Fotomotiv.

BERLINER WEIHNACHTSMÄRKTE

Ich bin ein wirklich großer Fan von Weihnachtsstimmung und besuche liebend gern die Weihnachtsmärkte in Berlin. Meine liebsten Anlaufstellen sind: der Weihnachtsmarkt vorm Roten Rathaus, der WeihnachtsZauber auf dem Gendarmenmarkt, der Weihnachtsmarkt vorm Charlottenburger Schloss und auch der nostalgische Weihnachtsmarkt am Opernpalais. Letzterer findet aber aufgrund von Bauarbeiten erst wieder 2020 statt.

Wirklich ganz oben auf meiner Liste stehen auch die Köpenicker Weihnachtsmärkte. Natürlich bin ich als Köpenickerin etwas voreingenommen. Und da ich von der Altstadt nur 5 Minuten zu mir nach Hause laufe, sowieso. Doch tatsächlich finde ich die Atmosphäre direkt am Wasser und am Schloss einzigartig und neben den üblichen „Fressbudenangeboten“ gibt es wirklich kulinarische Besonderheiten (übrigens zu allen Köpenicker Stadtfesten – ob Köpenicker Sommer, Winzerfrühling oder Katzengrabenfest).

Da sich meine Pläne für das Wochenende kurzfristig geändert haben und ich in ein ganzes Weihnachtsdorf eingeladen wurde, verpasse ich wahrscheinlich dieses Jahr den Köpenicker Weihnachtsmarkt. Denn der findet leider immer nur an einem Adventswochenende statt. Deshalb empfehle ich allen Berlinbesuchern oder Berlinern, die gerade in der Hauptstadt sind: auf nach Köpenick!

Alle Weihnachtsimpressionen sind von mir übrigens schon im Jahr 2016 aufgenommen und sollen euch etwas auf Köpenick und seinen Weihnachtsglanz einstimmen.

HISTORISCHE ALTSTADT

Und nicht nur die Marktstände und Weihnachtsbühnen sorgen für weihnachtliches Flair. Die historische Altstadt selbst ist weihnachtlich geschmückt und immer einen Besuch wert.

Das gotische Rathaus ist ein tolles Fotomotiv. Draußen wie Drinnen. Mein Tipp hier: schaut euch die kostenlose Ausstellung zum legendären „Hauptmann von Köpenick“ an und betrachtet die Stadtkasse im Rathaus, die er 1906 raubte. Die dicken Stahltüren sind auf jeden Fall beeindruckend. Der falsche Hauptmann steht übrigens als lebensgroße Figur vor den Rathaustreppen. Nicht wundern, Wilhelm Voigt, so der echte Name vom kleinen Schumacher war von der Statur her nicht der Größte.

Vielleicht schaffe ich es noch zum „Swinging Christmas“ Auftritt am Sonntagabend oder kann wenigstens noch einmal kurz über meinen liebsten Weihnachtsmarkt in Berlin schlendern.

Doch ich erlebe an diesem Wochenende auch ganz viel Weihnachtszauber. In einem Weihnachtsdorf, das inmitten eines alten Gutshofes erbaut wurde. Auch hier gibt es verlockende Düfte, viele Gaumenfreuden und eine große Portion Romantik an den vielen Feuerstellen. Ein bisschen fühle ich mich an mein Köpenick erinnert.

In diesem Sinne grüße ich euch vom Pronstorfer Weihnachtsmarkt in Schleswig-Holstein und wünsche euch jetzt aus der Knechtskammer eine gute Nacht.

Eure Rieke


PROGRAMMINFORMATIONEN findet ihr unter folgenden Verlinkungen:
Köpenick, die Weihnachtsinsel 2018Hüttenzauber Weihnachtsmarkt

ÖFFNUNGSZEITEN
Freitag, 14.12.18, 14 – 21 Uhr I Samstag, 15.12.18, 12 – 21 Uhr I Sonntag, 16.12.18, 12 – 20 Uhr

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